Im Windschatten der sich entspannenden Kosten in den Aromatenstrecken und bei Butadien setzten die europäischen Preise für Technische Thermoplaste im Oktober 2011 zum lang ersehnten Sinkflug an. ABS ging bis zu drei Stellen in die Knie, PC und die Polyamide rund um die Hälfte. Die noch häufiger mit Langzeitkontrakten verbundenen Konstruktionswerkstoffe PBT, POM und PMMA hielten sich noch relativ stabil, bei den frei verhandelten unteren Rändern jedoch kam es hier und da zum ersten Bröckeln. Die PP Compounds wurden noch weitgehend durch die Formelverträge geschützt, da C3 im Oktober um lediglich 10 EUR/t nachgelassen hatte. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Monatsreport.
Über alles gesehen hat sich die Verfügbarkeit mittlerweile deutlich erkennbar gebessert. Rund laufende Anlagen, sich abschwächender Bedarf und verstärkte Importe meist aus Asien taten ihr Werk. Die Nachfrage hat sich spürbar beruhigt. Der Blick richtet sich bei allen Beteiligten der Ketten immer stärker auf das Jahresende, an dem in der Regel nicht allzu viel gebundenes Kapital bilanziert werden soll. Wesentliche Vor- und Zwischenprodukte tendieren weiter abwärts. In Verbindung mit der klaren Bedarfsdämpfung ist mit weiteren Abwärtsbewegungen zumindest in Distributions- und Handelsgeschäften zu rechnen. Die Verhandlungen für länger laufende Direktabnahmen ab Q1 2012 dürften ebenfalls interessant werden, so KI.