Von dem Anstieg der Styrol-Referenz um 55 EUR/t im Mai 2023 blieb der Markt für Styrolkunststoffe relativ unbeeindruckt. Eine vollständige Weitergabe der SM-Veränderung gelang den Produzenten nur in ganz wenigen Fällen, und bei diesen handelte es sich am ehesten um monomergebundene Abnahmevereinbarungen für Polystyrol. Sonst aber wurden bei PS geringere Aufschläge oder der Rollover vereinbart, und im Vorgriff auf absehbare Abschläge im Juni gab es insbesondere in der Distribution hier und da sogar auch leichte Preisrücknahmen.
Bei EPS schrieben einige Anbieter gleich zu Monatsbeginn die Notierungen auf dem April-Niveau weiter, während andere mit mehr oder weniger Erfolg die Preise zunächst noch nach oben stemmen wollten. In der zweiten Mai-Hälfte, als rückläufige SM-Spotnotierungen einen kräftigen Rückgang der Styrol-Referenz im Juni erahnen ließen, rutschte das allgemeine Preisniveau jedoch noch einmal ab. Auf den Gesamtmonat gesehen überwogen somit der Rollover und leichte Reduktionen.
Um das Vormonatsniveau herum oszillierten derweil die ABS-Notierungen. Einige Abschlüsse, insbesondere bei den Extrusionsmaterialien, preisten die gestiegenen Kompositkosten ein, während andere Vereinbarungen der geringen Nachfrage Tribut zollten und auf leichte Abschläge hinausliefen. Eine einheitlichere Preistendenz bringt hingegen der Juni. Denn die Styrol-Referenz rutschte um satte 127 EUR/t ab, und die Nachfrage bleibt weiterhin mau. Vor diesem Hintergrund dürften zumindest teilweise dreistellige Abschläge winken. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.