Janusköpfig zeigt sich der europäische Markt für Standard-Kunststoffe im ersten Drittel des August 2011. Insbesondere beim Polyethylen drehten sich die Bedingungen von der ersten zur zweiten Woche des Monats recht radikal. Die Kostensteigerung des C2 konnte am Anfang noch relativ problemlos als umsetzungsfähig angesehen werden. Dann aber brachen die Aktienkurse weltweit ein, die Kreditwürdigkeit der USA wurde herabgestuft und die Ölpreise begannen zu taumeln. Prompt wurden die Aktivitäten zur Beschaffung von Kunststoffen erheblich eingedampft, berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Trendreport über den überwiegend folgenden schwachen Rollover bei allen olefin beeinflussten Sorten. Die Styrol basierten Kunststoffe jedoch stehen wegen stark gestiegener Kosten weiter unter hohem Aufwärtsdruck
Die Parteien haben sich einstweilen eingegraben, außer den kontinuierlich vereinbarten Abnahmen läuft wenig. Abwarten ist derzeit auf allen Seiten die Devise. Die Anbieter setzen darauf, dass sich der Ölrutsch als temporäre Delle erweist, viele Verarbeiter glauben an eine Korrekturwende. Je nach wirklicher Entwicklung kann es daher zur Kostenweitergabe noch reichen oder bei schwachen Rollover bleiben.