Als recht turbulenter Monat auch in den europäischen Polymermärkten geht der August 2011 wohl in die Geschichtsbücher ein. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Monatsreport. Nachdem anfänglich zumindest das Durchreichen der Kostensteigerung des Ethylens als unproblematisches Unterfangen erschien, brach mit der Herabstufung der Bonität der USA, den Kursstürzen an den weltweiten Aktienmärkten und einem deutlichen Korrekturrutsch der Ölpreise spätestens mit der zweiten Woche schlagartig Zurückhaltung aus. In der Folge schnurrten die Notierungen meist unter die Kostenweitergabe zurück.
In der zweiten Hälfte des Monats aber blieb der befürchtete Wirtschaftsabsturz aus. Mit der Stabilisierung der Ölnotierungen kehrten auch die Urlaubsländer einigermaßen erholt in die übliche Aktivität zurück. Aber trotz allen Beharrens gelang es den Anbietern nicht mehr, die ursprünglich angestrebten Forderungen erneut breitflächig zur Geltung zu bringen. Immerhin aber gelangten die zuvor eher schwächelnden Preise wieder auf festeren Boden. Trotz tendenziell etwas nachlassender Vorproduktkosten sei im September in den meisten Fällen mit stabilen bis festen Preisen zu rechnen, die zumindest leicht über der Kostenentwicklung liegen, so die KI-Einschätzung zum angebrochenen Monat.