In den Büchern der europäischen Produzenten von Standard-Thermoplasten rauschte es im Juni 2012 deutlich vernehmbar. Der aus der Preisblase des Frühjahrs entweichende stürmische Wind wirbelte gehörig durch die Kalkulationsmodelle der Anbieter und ließ die Margen unter Null gefrieren. Insbesondere die Olefine waren dem Naphtha in den Keller gefolgt und zeigten im Monatsverlauf anhaltende Schwäche. Bei den Polyolefinen blieb es nicht bei der einfachen Weitergabe der dreistelligen Kostensenkungen, es kam sowohl bei PE als auch bei PP jeweils noch einmal die Hälfte der Entlastung dazu. PVC hielt die - allerdings bereits ausgezehrte - Marge gerade so. Auch die Styrolkunststoffe mussten den schwachen Märkten mit Abschlägen Tribut zollen. Das berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) in der aktuellen Ausgabe.
Für den Juli sei bei abermals deutlich gefallenen Vorprodukt-Notierungen die Bodenbildung zu erwarten, heißt es. Insofern werden etliche Abverkäufe mit einer anschließenden Marktstabilisierung im August erwartet.