Von der viel beschworenen Wonne des Frühlingmonats bekamen die europäischen Anbieter von Standard-Thermoplasten im Mai 2011 eher wenig zu spüren. Waren zu Beginn die mittlerweile als üblich geltenden Kostenweitergaben fest eingeplant, paralysierte der Ölpreisrutsch in der ersten Maiwoche die Order teilweise vollends. Und so mussten alle Anbieter bis auf diejenigen von EVA und PVC im Laufe des Monats Margenverluste einstecken, die Weitergabe der zwischen 25 und 35 EUR/t gestiegenen Kosten gelang weder bei den Polyolefinen noch bei den Styrol-Kunststoffen. Das berichtet der wöchentliche Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Monatsreport.
Die Polyolefin-Basistypen wurden zunehmend von Importen angegriffen, zugleich hat sich die Produktionslage in Europa über alle Standard-Thermoplaste hinweg zwischenzeitlich deutlich entspannt, heißt es weiter. Wozu natürlich auch die massive Kaufzurückhaltung der Verarbeiter beitrug. Wie zu erwarten, haben die olefinischen Vorprodukte Ethylen (C2) mit -45 EUR/t und Propylen (C3) mit -40 EUR/t im Juni auf das Nachgeben der Öl/Naphtha-Strecke reagiert. Auch Styrol zeigt sich tendenziell schwach. Bis auf PVC und EPS, wo die Entwicklung der Baunachfrage ein Wort mitsprechen werde, stehen laut KI die Standard-Thermoplaste in Europa im Juni 2011 unter mehr oder minder starkem Preisdruck.