Die nordamerikanischen Polymermärkte sahen im August 2022 durch die Bank Abschläge. Selbst Polystyrol und Polyamid 6 schafften durch die Beruhigung am Benzol/Styrol-Markt die Trendwende. Auch die übrigen Vorprodukte gaben mit den fallenden Rohölnotierungen überwiegend nach. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Die Nachfrage aus den wichtigen Abnehmerbranchen Automobil und Immobilien ist weiterhin schwach. Während es in der Autoproduktion vor allem an Vorprodukten und Chips fehlt, sind es am Häusermarkt die rasch steigenden Zinsen, die für einen Dämpfer sorgen. Die US-Notenbank zeigt sich äußerst entschlossen, die Inflation zu bekämpfen. Hypothekenzinsen haben sich in der Folge auf Jahressicht in etwa verdoppelt, was zu einer Vollbremsung am Markt geführt hat.
Gerade bei den Polyolefinen quellen die Lagerbestände über. Reichlich Material wird auf dem sogenannten Sekundärmarkt angeboten – also kleinere Mengen sowie Spotdeals über Distribution und Handel. Produzenten wollen ihr Material angesichts hoher Lagerkosten und weiterhin hoher Produktionsraten zu Geld machen, bevor es weiter bergab geht, wie der KI-Kooperationspartner RTi (Fort Worth, Texas / USA) vermutet. Im September ist in allen Märkten mit weiteren Abschlägen zu rechnen.