Glückliche Gesichter allenthalben: Dabei treibt Whirlpool-Chef Marc Bitzer (Mitte) die blanke Not – ganz im Gegensatz zu seinen Kollegen von Arcelik, Fatih Kemal Ebiçlioglu (links) und Hakan Bulgurlu (Foto: Arcelik)
Das nennt man wohl Flucht nach vorn: Whirlpool (Benton Harbor, Michigan / USA) trennt sich von seinem verlustträchtigen Geschäft bei Hausgeräten in der Region EMEA. Die kartellrechtlichen Genehmigungen vorausgesetzt, soll die Transaktion in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen werden. Die zuletzt roten Zahlen des US-Hausgerätekonzerns dürften der eigentliche Grund für die „Portfolio-Bereinigung“ genannte Umstrukturierung sein. Damit verschafft sich Whirlpool Luft bei Cashflow und Kosten.
Zwar gibt der US-Konzern das europäische Geschäft mit den Marken „Whirlpool“, „Bauknecht“, „Hotpoint“ und auch der in den Jahren nach 2014 recht mühsam umgebauten Indesit nicht gleich zur Gänze ab, sondern überführt es zunächst in ein Joint Venture (JV) mit dem türkischen Wettbewerber Arcelik (Istanbul / Türkei). Die Türken wiederum steuern ihre Aktivitäten bei Haushaltselektronik, Hausgeräten, Klimaanlagen und Kleingeräten für den Haushalt bei. An dem JV wird Arcelik die Mehrheit von 75 Prozent halten, Whirlpool die verbleibenden 25 Prozent. Einen Namen für das pro Forma rund 6 Mrd USD (5,55 Mrd EUR) schwere Unternehmen gibt es noch nicht.