Bittere Pille für die Noch-Eigentümer von Venator (Stockton-on-Tees / Großbritannien): Sowohl die Muttergesellschaft des Titandioxid- und Pigment-Produzenten als auch 23 Tochterunternehmen stellten sich am 14. Mai 2023 im US-Bundesstaat Texas unter Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts. Betroffen sind unter anderem diverse europäische Gesellschaften, beispielsweise auch der Betreiber des Werks in Uerdingen.
Ziel ist eine finanzielle Restrukturierung mit einem Schuldenschnitt in nicht genanntem Umfang – auch unter Zufluss frischen Kapitals in Höhe von 275 Mio USD (253 Mio EUR). Der Plan sieht zudem vor, alle aktuellen Beteiligungen im Zuge der Maßnahmen zu annullieren.
Vier wesentliche Gründe führt Simon Turner, CEO des Titandioxid-Herstellers, für die notwendige Restrukturierung an: Da ist zunächst der „schnelle und dramatische Abschwung“ in der Titandioxid-Branche. Hinzu kommen hohe Kosten für Rohstoffe und Energie in Europa, Verluste von defizitär arbeitenden Produktionsstätten sowie eine „nicht nachhaltig aufgestellte Kapitalstruktur“.