Der Wirbelsturm „Harvey", der die US-Golfküste nun seit fünf Tagen heimsucht und die Region Houston in ein überschwemmtes Katastrophengebiet verwandelt hat, ist auf die Küstenlinie an der Staatsgrenze zwischen Texas und Louisiana getroffen. Dort liegen weitere große US-Raffinerien mit nachgelagerter Petrochemie und Kunststoffproduktion an Standorten wie Beaumont, Port Neches und Port Arthur. Etwas weiter östlich könnten auch die Werke rund um den Lake Charles betroffen sein.
Angesichts der Schließung von Häfen, Straßen und Eisenbahnlinien wegen anhaltender massiver Regenfälle in der Region haben einige Unternehmen schon aus logistischen Gründen dort Anlagen gedrosselt oder heruntergefahren. Der Cracker von DuPont in Orange etwa bullert mangels Rohstoffs nicht mehr, ExxonMobil fährt die Raffinerie in Beaumont nur noch stark reduziert. An beiden Standorten stehen auch größere PE-Produktionen. Die größte Raffinerie der USA in Port Arthur, betrieben von einer Einheit von Saudi Aramco, musste die Auslastung ebenfalls bereits deutlich absenken.