Wieder auf dem Prüfstein: Die Styrol-Produktion in Böhlen (Foto: Trinseo)
Bei dem Kunststoffkonzern Trinseo (Berwyn, Pennsylvania / USA) steht die Styrol-Produktion am sächsischen Standort Böhlen erneut vor dem Aus. Mit dem Betriebsrat der Tochtergesellschaft Trinseo Deutschland verhandele man derzeit über die mögliche Schließung der Anlage, wie das Unternehmen mitteilt. In den vier Quartalen bis Ende Juni 2022 habe die Linie Verluste von 30 Mio EUR eingefahren.
Die Produktion in Böhlen kämpfe aufgrund der hohen Energiepreise in Europa und ihrer vergleichsweise geringen Kapazität mit großen Problemen, und eine nennenswerte Verbesserung der Profitabilität sei kurz- bis mittelfristig nicht abzusehen, erklärte Trinseo-Chef Frank Bozich. Darüber hinaus könne die mögliche Schließung dazu beitragen, die bis 2030 gesteckten Klimaziele zu erfüllen. Trinseo hatte schon vor zwei Jahren mit der Schließung der Anlage in Böhlen geliebäugelt. Später versuchte das Unternehmen dann, das gesamte Styrol-Geschäft zusammen mit den Polystyrol-Aktivitäten zu veräußern. Weil aber kein passender Käufer gefunden wurde, liegen die Verkaufsabsichten inzwischen auf Eis.