„Nach dem aktuell verfügbaren wissenschaftlichen Hintergrund erfüllt Titandioxid alle Kriterien der EU-Chemikalienverordnung, um das Weißpigment in den Verdacht zu bringen, per Inhalation Krebs auszulösen." Diese Aussage des Ausschusses für Risikobeurteilung der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA (Helsinki / Finnland) schreckt derzeit die europäische Industrie auf. Der Vorschlag, der nun zur Entscheidung an die Europäischen Kommission weitergeleitet wurde, sieht die Einstufung in die Kategorie 2 vor.
Während der üblichen 45 Tage dauernden öffentlichen Konsultation kam es laut dem europäischen Chemieverband Cefic (Brüssel / Belgien) zu der Rekordzahl von 514 Einlassungen, von denen 97 Prozent gegen die ECHA-Entscheidung gerichtet waren. Der Verband warnt in diesem Zusammenhang vor einem Nachfrage-Einbruch um bis zu 50 Prozent mit entsprechenden Folgen für die Industrie. Gleichzeitig erneuerten auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI, Frankfurt) und der Verband der Mineralfarbenindustrie (VdMi, Frankfurt) ihre Kritik.