Die Probleme in der europäischen Styrol-Versorgung verschärfen sich. Wie aus dem Markt zu vernehmen ist, ist die Anlage von Trinseo (Berwyn, Pennsylvania / USA) in Terneuzen / Niederlande aufgrund einer beeinträchtigten Zulieferung ausgefallen. Das Unternehmen bestätigte die Meldung auf Nachfrage zunächst nicht. Für den Markt kommen die Probleme zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Denn sämtliche europäischen Anlagen laufen wegen des geringen Bedarfs derzeit nur stark gedrosselt. Aufgrund der schwachen Nachfrage haben LyondellBasell (LYB, Houston, Texas / USA) und Covestro (Leverkusen) kürzlich zudem die gemeinsame Styrol-Produktion am niederländischen Standort Maasvlakte ausgesetzt: Mindestens bis Ende August soll die Anlage abgeschaltet bleiben. Darüber hinaus steht der Wartungsstillstand einer weiteren bedeutenden Anlage in Deutschland auf der Agenda.
Dem europäischen Styrol-Markt steht damit zumindest zeitweise nur etwa die Hälfte der eigentlichen Ausstoßleistung von rund 5,5 Mio jato (ohne Russland) zur Verfügung. Lindernde Importe aus den USA gibt es kaum, zumal Ineos Styrolution (Frankfurt) Mitte Juli Force Majeure für eine Anlage in Texas erklärt hat. In Europa wirkt sich die deutlich eingeschränkte Versorgung bereits auf die Styrol-Preise aus. In den vergangenen vier Wochen schnellten die Spotnotierungen um rund 40 Prozent nach oben. Wenigstens zum Teil wird die Styrol-Referenz für den August dieser Bewegung wohl folgen.