Die Wogen in den europäischen Polymermärkten schlagen derzeit dramatisch hoch, ein wahrer Tsunami an Preiserhöhungen rollt im April 2015 auf Europa zu und droht alle Marktstrukturen in Verarbeitung und Anwendung von Kunststoffen mit Wucht hinwegzufegen. Es nimmt nicht Wunder, dass sich europäische Verarbeiterverbände zunehmend zu Wort melden und auf die aktuell bedrohliche Unterversorgung der Mitgliedsunternehmen mit Standard-Thermoplasten hinweisen.
Der Dachverband European Plastics Converters (EuPC, Brüssel / Belgien) nimmt dabei vor allem die Kette von Force Majeures insbesondere bei Polyethylen ins Visier. Diese bewirkten „großen Schaden", erklärt Geschäftsführer Alexandre Dangis. Die Fédération de la Plasturgie et des Composites (FEP, Paris / Frankreich) macht sich große Sorgen um die Kunststoffverarbeitung des Landes. „Manche Kunststoffverarbeiter mussten bereits wegen Materialknappheit Produktionen abstellen", heißt es aus Paris. Die Lage ist auch auf den britischen Inseln bedrohlich. Die British Plastics Federation (BPF, London / Großbritannien) sieht wegen der Versorgungslücken die Lieferverpflichtungen der Verarbeiter in Gefahr. Die Packaging and Films Association (PAFA, Nottingham / Großbritannien) zeigt sich "überrascht und entsetzt" von den unverhältnismäßigen Preissteigerungen.