Teil für eine Boeing 777: Bald wird Spirit AeroSystems nur noch für die US-Amerikaner fertigen (Foto: Spirit AeroSystems)
Vor zwei Jahrzehnten trennten sich die beiden großen Flugzeughersteller Airbus und Boeing jeweils von einigen Zulieferwerken – auch in der Carbonfaserverarbeitung. Jetzt dreht sich der Wind teilweise wieder: Erstens, weil man die Fertigungstiefe erhöhen will, und zweitens, weil sich der US-amerikanische Zulieferer Spirit AeroSystems (Wichita, Kansas) aktuell in finanziell angespannter Lage befindet. Boeing kauft große Teile des Zulieferers, aber auch Airbus verleibt sich einige Spirit-Werke ein, die Komponenten für ihre Modelle fertigen. 4,7 Mrd USD (4,35 Mrd EUR) gibt Boeing aus – vornehmlich als eigene Anteilsscheine an die Spirit-Aktionäre – und bewertet Spirit AeroSystems so mit 8,3 Mrd USD.
Airbus wiederum hat eine bindende Vereinbarung mit Spirit AeroSystems für den potenziellen Erwerb der für das deutsch-französische Unternehmen arbeitenden Einheiten geschlossen. Für diese läuft derzeit eine Tiefenprüfung der Finanzen. Zu den Aktivitäten gehören die beiden US-Werke in Kinston, North Carolina und Wichita, Kansas. Hinzu kommen Produktionsstätten in St. Nazaire (Frankreich), im nordirischen Belfast und in Casablanca (Marokko). Weil Spirit AeroSystems aktuell Verluste verzeichnet, ist eine Ausgleichszahlung an Airbus in Höhe von 559 Mio USD vorgesehen.