Nun ist klar, was Solvay (Brüssel / Belgien) mit dem Erlös von 4,5 Mrd EUR aus dem Verkauf der Pharmasparte anfangen wird. CEO Christian Jourquin legte am 4. April 2011 ein Übernahmeangebot für Rhodia (Lyon / Frankreich) vor, das bereits Zustimmung vom Aufsichtsrat der Franzosen erhalten hat. 31,60 EUR pro Aktie oder 3,4 Mrd EUR bietet Solvay für Rhodia. Ein Abschluss des Deals ist für August 2011 vorgesehen.
Die Sparten beider Unternehmen ergänzen sich gut, Überschneidungen gibt es praktisch nicht. Aus Kunststoffsicht bringt Solvay vor allem PVC und Hochleistungskunststoffe wie PEEK, PSU und PAI sowie Fluorpolymere mit – Rhodia dagegen die Polyamid 6.6-Strecke sowie Spezialpolyamide. Sowohl Solvay als auch Rhodia haben die Konzernbereiche im vergangenen Jahr restrukturiert oder zumindest damit begonnen, teilweise auch mit dem Abbau von Stellen.