Schöner Schein: Doch die Kunststoffindustrie in Russland darbt (Foto: Pexels, Eugenia Kirpichnikowa)
In der ersten Hälfte des Jahres 2022 hat Russland deutlich weniger Kunststoff produziert als vor dem Angriff auf die Ukraine: So schrumpfte die Polyethylenproduktion um 4 Prozent, und die Polypropylenproduktion sogar um 6 Prozent. Grund für diesen Rückgang sei vor allem die sinkende Inlandsnachfrage nach Polyolefinen, erklärte Nina Adamova, Analystin für Wirtschaftsprognosen bei der Gazprombank (Moskau / Russland).
Zunehmende Probleme bereitet aber auch das weitgehende Wegbrechen des wichtigen Exportmarkts Europa. Man müsse davon ausgehen, dass Europa, der größte Markt für russische Polyolefine in den vergangenen Jahren, künftig und für unabsehbare Zeit verschlossen bleibe, sagte Adamova. Ob die Exportverluste durch verstärkte Ausfuhren nach China und Indien kompensiert werden können, scheint unklar – denn auch die Kunststoffexporte von Russland nach China sind, vor allem wegen nicht konkurrenzfähiger Preise, in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.