Die aktuelle Gemengelage aus schwacher Nachfrage, hoher europäischer Kostenstruktur und Konkurrenz durch günstige Importe – insbesondere auch bei Polyolefinen – setzt die Erzeuger in Europa erheblich unter Druck. Dabei ist die flaue Nachfrage hierzulande nur die eine Hälfte der Begründung. Die andere: In China wissen die Produzenten nicht, wohin mit dem Granulat. Das ist unter anderem ein Spätresultat der Corona-Pandemie, aber nicht ausschließlich. Die lokale Baubranche schrumpft merklich, eine Bodenbildung wird in diesem, vielleicht aber auch erst im kommenden Jahr erwartet. Je nach Analyse liegt das Minus allein bei Wohngebäuden bei 7 bis 10 Prozent. Das schmälert auch die Nachfrage nach Kunststoffprodukten wie Polyethylen-Folien aus der wichtigen Immobilienbranche.
Gleichzeitig kommen in China mit schöner Regelmäßigkeit weitere Erzeugungen von Polyethylen und Polypropylen auf den Markt. Das Land rangiert bei beiden Sorten mittlerweile zumindest nominell nahe an der Selbstversorgung. Resultat ist ein Fehlen Chinas als Importmarkt, der für einen Schwenk in Südkorea und den USA sorgt, weil sich die Erzeuger andere Absatzmärkte suchen. Dies berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.