Entspannung erst gegen Jahresende: Carolina Hupfer von PlasticsEurope (Foto: PlasticsEurope)
Der Abwärtstrend in der deutschen Kunststoffproduktion setzt sich fort: Im vergangenen Jahr 2020 ging die hergestellte Menge um 1,6 Prozent auf 17,9 Mio t zurück (2019: 18,2 Mio t). Wie der Branchenverband PlasticsEurope Deutschland (Frankfurt) bei der Vorstellung der Zahlen für 2020 mitteilte, brach der Umsatz der deutschen Kunststofferzeuger sogar um 8,7 Prozent ein und erreichte mit 23,1 Mrd EUR einen neuen Tiefstand (2019: 25,3 Mrd EUR).
Angesprochen auf die aktuell dramatische Versorgungslage der Kunststoffverarbeiter wies Dr. Michael Zobel, Vorstandsvorsitzender von PlasticsEurope Deutschland, die Vorstellung, dass einige Kunststofferzeuger Force-Majeure-Meldungen dazu nutzten, um beim Kunden Preissteigerungen durchsetzen zu können, entschieden zurück: „Dieses Argument der Preistreiberei teile ich in keiner Weise.“ International sieht die Versorgungslage nicht besser aus: „Auf dem gesamten europäischen Markt fehlen derzeit 20 Prozent der benötigten Menge“, sagte Caroline Hupfer, Leiterin des Geschäftsbereichs Markt und Wirtschaft: „Alle Abnehmerindustrien sind betroffen“. Mit einer „kompletten Entspannung“ bei der Kunststoffversorgung rechnet der Branchenverband daher erst frühestens gegen Ende des Jahres.