Wer wird seinen Willen durchsetzen können: der Milliardär Bloomberg (links) und die Umweltschutzgruppen oder die mächtige US-Chemieindustrie mit Chris Jahn an der Spitze?(Fotos: Bloomberg / ACC)
In den USA kommt es zu einem ersten bundesweiten Schlagabtausch zwischen Umweltschutzgruppierungen und Chemiekonzernen, nachdem das Bezirksgericht von Baton Rouge mehrere Umweltgenehmigungen für das Sunshine-Projekt von Formosa annulliert hatte – gefolgt von einem Versprechen des Milliardärs Michael Bloomberg, Umweltschutzgruppierungen über eine Stiftung mit Millionen US-Dollar zu unterstützen.
Die einen empfinden die Entscheidung des Gerichts als „klare Botschaft an Umweltverschmutzer wie Formosa“ und argumentieren, dass „überwiegend farbige Kommunen ebenfalls ein Recht auf saubere Luft haben und erst recht keine Opferzonen sind“, wie es Sharon Lavigne von Rise St James ausdrückt.
Die andere Seite – US-Petrochemie- und Kunststoff-Konzerne mit dem American Chemistry Council (ACC, Washington D.C.) an der Spitze – sieht in der 85 Millionen US-Dollar schweren Stiftung eine (schon jetzt verlorene) „Wette gegen die Chemie“. Die Bedenken Bloombergs seien unbegründet, betonte ACC-Präsident Chris Jahn, denn auch die 135.000 Beschäftigten der Chemieindustrie und ihre Familien seien ja Teil der angesprochenen Gesellschaft.