Große Pläne für Rezyklatanlagen und Sammelrekorde, wie zuletzt in Österreich – das war einmal. Für das Kunststoff-Recycling – insbesondere auch von PET – geht es nicht erst seit gestern ans Eingemachte. Das machten Stimmen während des bvse-Altkunststofftags deutlich, die deutsch-nüchtern die „ökonomisch schwierige Situation im Wettbewerb zur Neuware“ beklagten. Jetzt legt der Brandbrief des Fachsegments Kunststoffe in der französischen Recyclingorganisation Federec (Paris / Frankreich) noch eine Schippe drauf.
Präsident Christophe Viant spricht in dem Schreiben – betitelt mit „Roter Alarm“ – von einem ersten Halbjahr 2023 mit einem „generellen, besorgniserregenden Rückgang der Rezyklat-Nachfrage aus allen Sektoren“. Man erlebe zwar gleichzeitig einen erhöhten Polymerverbrauch, insbesondere bei Verpackungen, doch der Preisrutsch bei Primärmaterialien drücke den Rezyklateinsatz seitens der Verarbeiter „unerwartet deutlich“. Diese „ökonomisch motivierte Entscheidung“ stehe in erheblichem Gegensatz zu deren Verhalten in den Jahren zuvor.
Der Vergleich der von KI berichteten Preise für PET-Granulat für Verpackungen und dem Rezyklat-Äquivalent „RE PET klar“ zeigt recht deutlich die Trendumkehr Ende des Jahres 2018. Seitdem ist Primärware mit wenigen Ausnahmen spürbar günstiger als das vergleichbare Rezyklat.