Das heute vor allem in Verpackungen allgegenwärtige Polyethylenterephthalat (PET) hat sich, anders als die Polyolefine, erst in den vergangenen 30 Jahren als einer der meist genutzten Standardkunststoffe etabliert. Anfang der neunziger Jahre wurde weltweit gerade einmal rund 1 Mio t des Materials in werkstofflichen Anwendungen eingesetzt. Größtes Verbrauchssegment waren damals Magnetbänder. In den einschlägigen Statistiken wurde PET meist zusammen mit dem technischen Copolyester PBT aufgeführt.
Das tat seiner Erfolgsgeschichte keinen Abbruch: Im Jahr 2020 wurden laut dem Datendienstleister Smithers Rapra (Leatherhead / Großbritannien) weltweit bereits knapp 23 Mio t primäres PET werkstofflich verarbeitet – ein bemerkenswerter Siegeszug in der Geschichte der polymeren Werkstoffe seit 70 Jahren. In Europa wurden im Jahr 2020 insgesamt 5,12 Mio t PET werkstofflich eingesetzt, 97 Prozent davon für Verpackungen. Wiederum fast zwei Drittel davon gehen in die Produktion von Getränkeflaschen, mit Flaschen für andere Flüssigkeiten summiert es sich auf 70 Prozent. Weitere 20 Prozent werden zur Herstellung von Schalen genutzt. Die Produktion von flexiblen Folien macht rund 7 Prozent aus. Der Rest verteilt sich auf die übrigen Anwendungen.