Noch blau, demnächst grün: Der österreichische Petrochemiekonzern OMV setzt auf Kreislaufwirtschaft (Foto: OMV)
Neues Jahr, neue Struktur: Der teilstaatliche österreichische Petrochemiekonzern OMV (Wien) hat sich umorganisiert. Neben den beiden klassischen CEO- und CFO-Aufgabenbereichen gibt es seit dem 1. Januar 2023 die drei Geschäftssegmente „Chemicals & Materials“, „Fuels & Feedstock“ sowie „Energy“. Mit der Neuordnung soll die Umsetzung der Konzernstrategie 2030 beschleunigt werden. Sie sieht vor, dass OMV bis spätestens zum Jahr 2050 klimaneutral ist. Darüber hinaus wollen die Österreicher als „Anbieterin von innovativen nachhaltigen Kraftstoffen, Chemikalien und Materialien“ eine „globale Führungsposition bei Lösungen für die Kreislaufwirtschaft“ einnehmen.
Die neue Konzernstruktur kann als Zeichen dafür gesehen werden, dass dem seit September 2021 amtierenden CEO Alfred Stern die „grüne“ Neuausrichtung von OMV bis dato zu langsam vonstattengeht. Darauf weist auch die Ankündigung hin, „eine eigene Funktion für Innovation und Technologie unter Leitung des CEO“ einrichten und das „konzernweite Controlling und Performance- sowie das Nachhaltigkeits-Management im CFO-Bereich“ stärken zu wollen. Eine Abkehr vom Chemie- und Kunststoffgeschäft ist mit der Neuorganisation indes nicht verbunden. Im Gegenteil: Der Bereich Chemicals & Materials sei der „Wachstumsmotor der OMV“, heißt es, und solle auch weiterhin die „gesamte Wertschöpfungskette der Chemie abdecken“. In diesem Segment wird auch das Ergebnis der OMV-Tochtergesellschaft Borealis (Wien / Österreich) konsolidiert.