Tanklager von Neste im finnischen Porvoo. Dort soll von 2028 an Pyrolyseöl in großem Maßstab verarbeitet werden (Foto: Neste)
Das chemische Recycling scheint deutlich teurer zu werden, als von der Mehrzahl seiner Protagonisten bislang behauptet. Dafür sorgen Investitionen in das zwingend notwendige, „Upgrading“ genannte nachträgliche Aufarbeitungsverfahren für die aus Kunststoffabfällen erzeugten Pyrolyseöle. Allein zusätzliche 111 Mio EUR investiert beispielsweise der Raffineriebetreiber Neste (Espoo / Finnland), um mit den im finnischen Porvoo produzierten Vorprodukten später einmal tatsächlich einen Cracker füttern zu können.
Für Porvoo hat Neste nach ersten Testläufen in der Verarbeitung verflüssigter Kunststoffabfälle bislang angekündigt, bis 2028 nach und nach Kapazitäten für Vorbehandlung und Aufbereitung von Pyrolyseöl aufbauen zu wollen. Die kleinen Mengen verflüssigter Kunststoffabfälle für die Tests kauft Neste unter anderem von Alterra Energy (Akron, Ohio / USA), an der die Finnen nicht nur eine Technologielizenz, sondern seit 2021 auch eine Minderheitsbeteiligung halten. Ob es auch zu einer Investition in ausreichend große Pyrolyse-Kapazitäten in Porvoo kommen wird, deren Ausstoß die Aufarbeitungseinheit bedienen könnte, ist bislang nicht klar.