Eine der Konzernsäulen soll unter den Hammer kommen (Abb: LyondellBasell)
In den USA unternimmt der Kunststoffkonzern LyondellBasell (LBI, Houston, Texas / USA) einen zweiten Versuch, die Raffinerie Houston Refining im texanischen Houston an den Mann zu bringen – die offizielle Aussage lautet wie immer in solchen Fällen, man „suche nach strategischen Alternativen“. Der scheidende CEO Bob Patel preist – auch das ist üblich – die Anlagen als „wertvolles und gut laufendes“ Tafelsilber an – weshalb auch der Verkauf angestrebt wird. Denn, und das ist dann die eigentlich relevante Aussage, man glaube seit Längerem, dass die Raffinerie als Teil eines größeren Raffinerieverbundes besser aufgehoben sei. In einem ersten Versuch stellte LyondellBasell die Raffinerie 2016 zum Verkauf. Als angestrebter Kaufpreis stand damals 1 Mrd USD im Raum.
Produziert wird in Houston eine Vielzahl verschiedener Kraftstoffe – was angesichts des schrumpfenden Verbrauchs im Betrieb von Automobilen und Flugzeugen der Mühlstein um den Hals von LyondellBasell sein dürfte. Hinzu kommen Propylen sowie die Aromatenstrecke mit Benzol, Paraxylol und Orthoxylol. Der Umfang der Synergien durch eine Rückwärtsintegration dürfte für den vor allem auf Olefine und Polyolefine ausgerichteten Konzern also überschaubar sein.