In Schieflage: Auch ohne Corona finden die globalen Lieferketten ihre Balance nicht (Foto: Pexels, Tony Mrst)
Wie das Statistische Bundesamt kürzlich ausgerechnet hat, sind die Preise für den Warentransport mit dem Lkw im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit Beginn der Datensammlung im Jahr 2006 nicht. Der Grund: immer weniger Fahrer und immer höhere Spritkosten. Die Preise für die „Güterbeförderung im Straßenverkehr“, wie es im schönen Amtsdeutsch heißt, sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Prozent gestiegen. Dass die Mineralölkonzerne, insofern den Reedereien nicht unähnlich, im vergangenen Jahr tüchtig (und bisweilen auch über Gebühr) aufgeschlagen haben, zeigt sich auch in der Luftfracht. Die Preise für Kerosin stiegen ebenfalls zum Vorjahr – um 11,1 Prozent.
In chinesischen Häfen droht derweil das große Gähnen auszubrechen: Die müde Weltwirtschaft und der lahmende Konsum lassen die Frachtvolumina einbrechen. Im Riesenhafen von Xiamen ist das abzuwickelnde Warenaufkommen um fast ein Drittel eingebrochen, und auch die anderen Häfen melden deutlich sinkende Zahlen beim Containerumschlag von 6 Prozent und mehr.