Logistik: Sind Nuklearantriebe für Containerschiffe die Zukunft?

21.06.2024

Grüne Meeres-Mobilität: ein atomangetrieber US-Flugzeugträger (Foto: PantherMedia, Bloodua)Grüne Meeres-Mobilität: ein atomangetrieber US-Flugzeugträger (Foto: PantherMedia, Bloodua)

Keine Frage: Ozeandampfer und Containerfrachter sind Dreckschleudern. Nach wie vor verbrennt das Gros der auf den Weltmeeren kreuzenden Schiffsflotte Schweröl und stößt gewaltige Mengen an klimaschädlichen Gasen und Rußen aus. Von den Seelenverkäufern, die unter den Flaggen dubioser Staaten fahren und noch ganz andere Schweinereien ins Meer verklappen, gar nicht zu reden. 

Doch möglicherweise geht das fossile Zeitalter im Seehandelsverkehr demnächst zu Ende. Denn sowohl die staatliche China State Shipbuilding Corporation als auch die fünftgrößte Reederei der Welt Hapag-Lloyd denken bereits laut über den Bau und Einsatz atombetriebener Containerschiffe nach. Deren Vorteil: Der Antrieb der Pötte stößt kein CO2 aus.

Der chinesische Schiffbauer ist bereits über die reine Ankündigungsphase hinaus und hat den Entwurf eines Nuklearriesen mit Platz für 12.000 FEUs vorgestellt. Angetrieben werden soll das Ungetüm von einem sogenannten Thorium-Flüssigsalz-Reaktor, dessen Betrieb deutlich ungefährlicher und risikoloser sein soll als die technisch antiquierten Kernkraftwerke, die vor Jahrzehnten in die Flugzeugträger und U-Boote der USA, Russlands, Frankreichs oder Großbritanniens eingebaut wurden und dort seither mit sanftem Strahlen ihren dampfenden Dienst verrichten.  

Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen räumte zwar unlängst ein, man werde vielleicht erst in zehn Jahren wissen, ob die Flüssigsalz-Reaktoren tatsächlich für den Einsatz in der Hochseelogistik taugten. Doch dass die Atomreaktoren einen „wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung“ leisten könnten, scheint in der Branche unstrittig zu sein. 

    © KI – Kunststoff Information, Bad Homburg

    Weitere Meldungen

    mehr

    Aktuelle Stellenangebote für die Kunststoffindustrie

    Thema "Force Majeure"

    Force Majeure in der Kunststoffindustrie: Fragen und Antworten
    Force Majeure in der Kunststoffindustrie

    Fragen und Antworten: Was Kunst­stoff­verarbeiter wissen müssen, wenn der Lieferant nicht mehr liefert – Informationen zum Themenkomplex Force Majeure, Corona und Kunststoff-Preisentwicklung sowie Tipps für die Praxis.

    Jetzt lesen
    Radici

    Newsletter

    KunststoffWeb Newsletter
    Die wichtigsten Nachrichten und Neuigkeiten aus der Kunststoffbranche – jeden Tag brandaktuell!

    Bitte gültige E-Mail-Adresse eingeben. Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen und akzeptiere diese.

    KI Polymerpreise

    KI Polymerpreise
    • 100 Zeitreihen für den Polymermarkt
    • Charts und Datentabellen
    • Preis-Indizes
    • Marktreports und Marktdaten
    Jetzt kostenlos testen

    Material-Datenbanken

    Material-Datenbanken zu Kunststoffen und Additiven
    Recherchieren Sie rund 150.000 technische Datenblätter aus den Bereichen Kunststoffe, Elastomere und Additive.

    Alle Funktionen und Services der Material-Datenbanken sind kostenlos zugänglich. Kontaktieren Sie unverbindlich Lieferanten und bestellen Sie Muster zu tausenden Werkstoffen.

    Technische Datenblätter Kunststoff
    Technische Datenblätter Kunststoff-Additive
    Aktuelle Materialangebote anzeigen
    Kostenlos und unverbindlich registrieren
    © 1996-2024 Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH, Bad Homburg