Bleibt zu hoffen, dass Sturm "Doksuri" die Landkarte der petrochemischen Anlagen zwischen Taiwan und China nicht kräftig durcheinander wirbelt (Abb: Polyglobe/OpenStreetMap)
Es nähert sich die Zeit, da wir in Bad Homburg beinahe täglich auf die Hurrikan-Seite des US-amerikanischen Wetterdienstes blicken. Aber bislang ruht still die See zwischen Haiti und Houston. Dafür geht es auf der anderen Seite der Weltkugel rund: Weiche Mensch, „Doksuri“ naht. Der so benamte Taifun soll heute oder morgen in der südchinesischen Provinz Guangdong aufschlagen, nachdem er – emotionslos vom heimischen Bildschirm betrachtet und mit ähnlichen Stürmen verglichen – ohne allzu große Schäden zwischen Taiwan und den Philippinen hindurchgesegelt ist. Bisherige Bilanz sind Überschwemmungen, Verwüstungen und annähernd 11.000 Menschen auf der Flucht. Die Petrochemie, die vor allem Taiwan in nennenswertem Umfang betreibt und deren Beeinträchtigung auch Europa treffen würde, ist kaum betroffen, berichtet der Branchendienst Kunststoff Information (KI, Bad Homburg) im aktuellen Online-Report.
Dafür naht aus dem Reich der Mitte nun – unbeeinträchtigt von Stürmen und zusätzlich zu der Eisernen Seidenstraße – ein auf der Straße rollender Verkehr. Station macht die LKW-Karawane in Kasachstan, legt dann am Kaspischen Meer vorbei, um durch den Kaukasus und die Türkei ihr Ziel Europa zu erreichen. Minutiöse Sendungsverfolgung über drei bis vier Wochen inklusive. Bleibt allerdings zu hoffen, dass es den automobilen Lithium-Ionen-Akkus in der Ladung nicht so geht wie neulich dem Buch von Wuppertal nach Bad Homburg. Irgendwann hieß es in der App: Zugestellt – und das seit drei Tagen. Nur nicht bei uns. Aber wir haben auch keine ganze LKW-Ladung geordert, vielleicht war das der Grund.