Spektakuläre Skyline, aber der Hafen ist so gut wie dicht: Hongkong (Foto: Panthermedia; masterlu)
Neues Jahr, alte Probleme: Die Container-Schifffahrtslinien und die angeschlossene Logistikbranche blicken weiter voller Sorge auf die überlasteten Häfen und die unvermindert grassierende Corona-Pandemie. Denn die dunkelsten Vorahnungen scheinen sich zu bewahrheiten: Vor den Hafeneinfahrten beginnen sich mittlerweile wieder lange Warteschlangen zu bilden. In Los Angeles und Long Beach müssen die Pötte derzeit im Schnitt zwischen 25 und 30 Tagen auf ihre Abfertigung warten. Da über diese beiden Häfen mehr als ein Drittel des gesamten Containeraufkommens der USA läuft, lässt sich erahnen, welchen verheerenden Einfluss dieser Stau auf die Lieferketten hat.
Dramatisch ist die Lage auch in China: Dort hat das Covid-19-Virus nun mit Shenzhen den viertgrößten Containerhafen der Welt erwischt und quasi lahmgelegt. Die staatlichen Restriktionen sind gewaltig und belasten den globalen Warenaustausch zusätzlich. Auch für Hongkong machen sich die Logistiker Sorgen. In den kommenden drei bis vier Wochen, so fürchten Pessimisten, könnten angesichts immer knapper werdender Transportkapazitäten und zunehmender Verspätungen die Frachtpreise nochmals explodieren: Die Rede ist von einem Plus von bis zu 30 Prozent für den Seeweg und von 45 Prozent für die Verbringung mit dem Flugzeug.