Immer weniger Nass: Der Pegelstand am Rhein fällt (Foto: KI)
Bescheiden und buchstäblich bodenständig geht es derzeit auf dem Rhein zu. Weil der Pegelstand sinkt und sinkt, graben sich den Binnenschiffern immer tiefere Sorgenfalten ins Gesicht. Denn je weniger Wasser unter dem ohnehin flachen Kiel gluckst, umso weniger Fracht kann geladen und transportiert werden. Aktuell dürfen die Schiffer auf manchen Strecken nur noch die Hälfte der eigentlich üblichen Fracht laden, damit sie nicht so tief im Wasser liegen. Schon bricht unter den verschiedenen Warengruppen der Streit aus: Die Agrarhändler fordern, bei der Vergabe der knappen Frachtraumkapazitäten mit ihrem Weizen nicht durch priorisierte Steinkohletransporte benachteiligt zu werden. Energie versus Lebensmittel – auch dieser perverse Wettbewerb geht auf das Konto des Kriegsverbrechers Wladimir Putin.
In den deutschen Seehäfen ist derweil der längste Streik seit vier Jahrzehnten zu Ende gegangen. Bis Ende August herrscht nun Friedenspflicht. Ein vor dem Arbeitsgericht Hamburg geschlossener Vergleich soll endlich zur Einigung verhelfen. Angesichts der anhaltenden Schiffstaus vor der Küste scheint eine Lösung des Tarifkonflikts dringend geboten. Auf der anderen Seite des Atlantik ein ähnliches Szenario: Nur die präsidiale Intervention von Joe Biden himself verhinderte in den USA, dass 115.000 Eisenbahner in den Ausstand traten. Das hätte rund ein Drittel der gesamten US-Binnenfracht zum Stillstand gebracht. Innerhalb der nächsten 60 Tage muss nun ein Kompromiss zwischen den Gewerkschaften und den Eisenbahnunternehmen gefunden werden.