Beweisfoto: Die Erde ist keine Scheibe. Auch nicht auf dem Meer. (Foto: Hapag-Lloyd)
Auch in dieser Woche sind die Frachtraten für den Containertransport wieder deutlich gestiegen. Auf den wichtigsten Seerouten zwischen China und Europa sowie von China in die USA kletterten die Notierungen um 10 Prozent und mehr. Die Situation am Roten Meer sorgt insofern für Verwerfungen in der Lieferkette, als dass in China die Container zunehmend knapp werden, weil ihr Rücktransport ins Reich der Mitte nicht schnell genug erfolgt. Schon klagt so mancher hinter vorgehaltener Hand über eine aufkeimende Wildwest-Logistik, weil häufig der, der am meisten für den Transport zu zahlen bereit ist, als erster eine der raren Stahlboxen für die Schiffspassage zugeteilt bekommt.
Für die Reedereien beginnt die Lage wieder kommod zu werden. Je weniger Transportkapazität verfügbar ist, umso höher können sie die Frachtraten schrauben. Erst vor wenigen Tagen erfreute Hapag-Lloyd seine Aktionäre mit dem Anheben seiner Gewinnprognose fürs laufende Jahr 2024. Und die Zeit der reichen Ernte kommt erst noch, wenn im Juli die Hochsaison der Weihnachtsbestellungen in Europa und den USA anbricht und die Nachfrage nach Frachtraum rapide ansteigen wird.