Rauch und Ruß: Wenigstens die Schiffe sollen klimafreundlich werden (Foto: Pexels, Chris Leboutillier)
Wenig Hemmungen, Geld auf den Tisch zu legen, hat die Reederei MSC. Die Italoschweizer kündigten an, 700 Mio EUR in den Hafen „Port 2000“ im französischen Le Havre zu investieren. Mit dem Geld sollen die dortige Infrastruktur massiv ausgebaut und der Containerumschlag auf 4,5 Mio TEU pro Jahr verdreifacht werden. Die Investition verfolgt eine Logik: Erst vor wenigen Wochen, Anfang Januar 2023, kaufte die MSC-Tochter Medlog ein Terminal im Seine-Hafen in Bruyeres-sur-Oise (nördlich von Paris). Über diesen Binnenhafen läuft ein Großteil des Containerverkehrs aus der und für die französische Kapitale. Durch den vermehrten Einsatz von Binnenschiffen will Medlog innerhalb von zehn Jahren rund eine Million LKW-Fahrten einsparen. Derzeit machen die Dieselbrummis mit 88 Prozent vom Hinterlandverkehr den Löwenanteil bei den Stahlboxtransporten aus.
Um nicht an seinem selbstgesteckten Ziel zu scheitern, bis zum Jahr 2040 klimaneutral arbeiten zu wollen, investiert auch der große Konkurrent Maersk in Infrastrukturprojekte. Mit der spanischen Regierung unterzeichnete die weltweit größte Reederei eine Vereinbarung über die massenhafte Produktion von grünem Methanol als umweltfreundlichem Treibstoff für Frachtschiffe. 10 Mrd EUR sollen in diese Maßnahme fließen. Als Produktionsstandorte sind Galicien im Norden und Andalusien im Süden der iberischen Halbinsel vorgesehen. In den vergangenen Jahren hat Maersk bereits den Bau von 19 Schiffen in Auftrag gegeben. Diese Methanolmulis sollen rußende Schwerölkähne ersetzen und jährlich rund 2,3 Mio t CO2 einzusparen helfen.