Der Zulieferer aus Nürnberg: Abschreibungen sorgten 2022 für ein tiefrotes Ergebnis (Foto: Leoni)
Die Übernahme des schwer angeschlagenen Automobilzulieferers Leoni (Nürnberg) durch den Großaktionär Stefan Pierer hat ihre letzte Hürde genommen: Am 21. Juni 2023 bestätigte das Restrukturierungsgericht Nürnberg den Restrukturierungsplan, den die Mehrheit der Gläubiger zuvor schon abgesegnet hatte. Der Plan sieht einen Kapitalschnitt für die Aktionäre und eine anschließende Übernahme durch eine Beteiligungsgesellschaft von Pierer vor. Im Zuge dessen verzichten die Gläubiger auf 708 Mio EUR, was in etwa der Hälfte der Finanzverbindlichkeiten von Leoni entspricht. Zudem erhält das Unternehmen aus Nürnberg durch Pierer eine Kapitalspritze von 150 Mio EUR.
Geld, dass der torkelnde Kabel- und Bordnetzhersteller gut gebrauchen kann. Denn laut dem Geschäftsbericht für 2022, den das Unternehmen nun vorgelegt hat, belief sich der Fehlbetrag im vergangenen Jahr auf -605 Mio EUR – nach einem Verlust von -47,9 Mio EUR im Jahr zuvor. Grund für das desaströse Abschneiden im Jahr 2022 waren neben dem schwierigen Geschäftsumfeld vor allem Wertminderungen in Höhe von 603 Mio EUR. Der Umsatz lag derweil mit 5,09 Mrd EUR nur geringfügig (-0,5 Prozent) unter dem Vorjahreswert.