Mal begehrt, mal nicht: PA-Produktion bei Lanxess (Foto: Lanxess)
Angesichts der unsicheren Versorgungslage und stetig steigender Energiepreise droht Deutschland die Deindustrialisierung. Davor hat der Vorstandsvorsitzende von Lanxess , Matthias Zachert, in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ gewarnt: „In Sachen Energiepolitik ist das Kind in den Brunnen gefallen“, gab sich der Konzernchef desillusioniert. Neben Zachert nahm an dem Gespräch auch Ronald Ayles vom US-Finanzinvestor Advent International teil. Lanxess (40 Prozent) und Advent (60 Prozent) hatten vor kurzem ein noch namenloses Joint-Venture gegründet, in das Advent die vom niederländischen Chemiekonzern DSM erworbene „Materials“-Sparte und Lanxess sein „High Performance Materials“ (HPM)-Segment eingebracht hat.
Lanxess will das PA-Geschäft nicht mehr selbst betreiben. Advent sieht für PA und PBT hingegen deutliches Marktpotenzial. Der Finanzinvestor geht davon aus, dass sich der Anteil an neu zugelassenen vollelektrischen Autos von derzeit etwa 5 Prozent auf mehr als 40 Prozent im Jahr 2030 erhöhen werde. Auch der Anteil von hybriden Autos soll sich von aktuell 15 Prozent auf etwa 30 Prozent verdoppeln. In beiden E-Autotypen komme nach Einschätzung von Advent ein höherer Anteil an Polyamiden und PBT zum Einsatz als in Autos mit Verbrennermotoren. Daher werde der Wandel hin zu Elektromobilität die Nachfrage nach Polyamiden langfristig steigern.