Der Rezyklat-Bedarf steigt -- auch die verfügbaren Mengen? (Foto: Pexels / Anna Shvets)
Da mit der Umsetzung der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) ein Rezyklatmangel in Europa drohen könnte, fordern europäische Verpackungs-Verbände jetzt von der EU ein „Gutschriften-System“: Der Vorschlag sieht vor, dass Hersteller, die mehr recycelte Kunststoffe in ihren Produkten verwenden als die Quoten vorgeben, Credits erhalten, die sie dann an andere Hersteller verkaufen können, die die Quote noch nicht erfüllen können.
Die PPWR, die derzeit noch im Umweltausschuss des EU-Parlaments diskutiert wird, sieht verbindliche Rezyklateinsatzquoten zwischen 10 und 35 Prozent für den Kunststoffanteil in Verpackungen von 2030 an vor. Dies würde nach Ansicht der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK, Bad Homburg; ) einem europaweiten Bedarf von rund 6 Mio t Rezyklaten aus Abfällen der Haushaltssammlung (Post Consumer Recyclates, PCR) entsprechen.
Um diese Quoten zu erfüllen, müsste insbesondere der Wiedereinsatz von Polypropylen und Polyethylen – die mit einem Anteil von etwa 70 Prozent wichtigsten Verpackungspolymere – mindestens um das Fünffache gesteigert werden. Das sei „eine extreme Herausforderung“, die angesichts der bisherigen Entwicklungen unrealistisch sei, so die IK. Deshalb setze man auf ein Gutschriften-System.