Gegenstand der Diskussion: die EU-Quote für Reyzklateinsatz (Foto: KI)
Auf ihrer Jahrestagung in Konstanz hatte die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (Bad Homburg) zur Diskussion gebeten: „35 Prozent Mindest-Rezyklatgehalt – Wer garantiert uns Rohstoffsicherheit?" lautete die Fragestellung für das Podium. Wer auf die eine und einzig richtige Antwort gehofft hatte, wartete aber vergebens. Zu unterschiedlich sind die Positionen und Blickwinkel der Akteure entlang der Wertschöpfungskette. So wurden die Vertreter der Erzeugerseite nicht müde, auf ihre Bemühungen in Sachen Recycling zur Erhöhung der Versorgungssicherheit hinzuweisen: Dr. Peter Sandkuehler, Director Sustainability EMEA, Packaging & Specialty Plastics bei Dow, zitierte die jüngst publik gemachten Pläne seines Unternehmens, wonach bis 2025 am ostdeutschen Standort in Böhlen die größte europäische Anlage für chemisches Recycling gehen soll.
Dr. Herbert Snell, Vizepräsident des bvse-Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Erzeugung, wiederum begrüßte es zwar, dass die Politik Einsatzquoten für Rezyklate vorgebe, denn: „Das erhöht die Nachfrage nach unseren Produkten." Zugleich kritisierte er jedoch, dass auch vorgeschrieben werden solle, in welchen Bereichen diese Rezyklate eingesetzt werden müssten. Wie eine Art Resümee und ein Plädoyer für mehr Miteinander klang das, was Klaus-Peter Schmidt, Head of R&D und Sustainability Management bei Mauser International Packaging, zum Schluss sagte: „Es gibt keinen Weg zurück.“ Um den Tendenzen zur politischen Überregulierung wirksam entgegenzutreten, sei es nötig, dass die Kunststoffindustrie entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von Erzeugern über die Verarbeiter bis hin zu den Recyclern – endlich zusammenrücke und in eine gemeinsame Richtung gehe.