Streitfall: Ist Rezyklat gleich Rezyklat? (Foto: Henkel)
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH, Berlin) greift den Konsumgüterkonzern Henkel (Düsseldorf) wegen angeblicher Verbrauchertäuschung an. Ein von Henkel angebotenes Körbchen für Toilettensteine werde als zu 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff hergestellt beworben. Es handele sich aber nicht um „Recyclingmaterial aus bereits verwendeten Verpackungen oder Produkten", sondern um Reste aus industrieller Produktion. Diese sollten als Neumaterial gewertet werden, moniert die DUH.
Tatsächlich ist das Körbchen aus post-industriellem Rezyklat (PIR) gefertigt. Das allerdings, so Henkel in einer Stellungnahme, sei laut DIN EN ISO 14021 ebenfalls schlicht als Rezyklat definiert. Die Bezeichnung sei in diesem Fall allemal gerechtfertigt, da das Material wie vorgeschrieben ausschließlich aus anderen Industriezweigen stamme. Henkel hat die Werbung allerdings dennoch bereits zurückgezogen.