Ingemar Bühler von PlasticsEurope Deutschland (Foto: Verband)
Zwar scheint das Wählervotum eindeutig: Die CDU hat sich bei der Bundestagswahl am 26. September eine historische Klatsche eingefangen, die SPD hat deutlich zugelegt – und die beiden „Kleinen“, sprich: die Grünen und die FDP können Königsmacher spielen. Doch wer glaubte, eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP sei nun quasi ausgemachte Sache, hat nicht mit Armin Laschet gerechnet. Der Kanzlerkandidat der CDU behauptete am Wahlabend, der Wähler habe ihn mit der Sondierung einer Regierungsbildung beauftragt. Also lautet die Gretchenfrage der Stunde: Ampel oder Jamaika – welche Koalition wäre für die Kunststoffbranche besser? Die großen Branchenverbände sehen das so:
Ingemar Bühler, Hauptgeschäftsführer PlasticsEurope Deutschland (Frankfurt): „Die Frage stellt sich für uns nicht. Wir alle haben als Bürger die Pflicht und das Privileg zu wählen. Das Ergebnis haben wir als Verbände zu respektieren, und wir müssen mit jeder demokratisch gewählten Regierung zusammenarbeiten. (…) Wir freuen uns auf den Austausch mit der neuen Regierung, wie auch immer sie aussieht.
Thorsten Kühmann, Geschäftsführer VDMA Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen (VDMA, Frankfurt): Aus meiner Sicht sind die Auswirkungen auf die Kunststoffindustrie in den genannten Optionen relativ gleich. Die Klimapolitik und der Ausbau der Digitalisierung sind in allen Parteiprogrammen enthalten und haben einen direkten Einfluss auf die Kunststoffindustrie.
Dr. Martin Engelmann, Hauptgeschäftsführer Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (Bad Homburg): Wirtschafts- und umweltpolitisch haben CDU und FDP die überzeugendsten Ideen, um die Unternehmen auf dem Weg in eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen zu unterstützen. Beiden Parteien geht es in erster Linie darum, Stoffkreisläufe zu schließen – und zwar mit marktwirtschaftlichen Instrumenten und Innovationen anstatt mit Verboten, Quoten & Co. (…) Spannend wird sein, ob es FDP und Grüne schaffen, ihre sehr unterschiedlichen Ansätze beim Thema Kreislaufwirtschaft zusammenzubringen.