Die Verbundprojekte zählen zu den „Rennern“ im Angebot des Kunststoff-Instituts (Lüdenscheid). Abzulesen ist das an der Tatsache, dass sie in der Regel schnell ausgebucht sind. Aus gutem Grund: Bieten sie doch die Chance, in der Gemeinschaft ähnlich interessierter Unternehmensvertreter sowohl Grundlagen zu ausgesuchten Themenstellungen aufzubereiten als auch die nötigen Instrumente für die Übersetzung in die Unternehmenspraxis zu liefern. Unverzichtbar sind sie geradezu für Interessenten, die durch eine hohe Qualifizierung von Produkten und Prozessen mit der wachsenden internationalen Konkurrenz mithalten wollen.
TSGPro Möglichkeiten und Grenzen des Thermoplastschaumspritzgusses
Materialeffizienz ist einer der Schlüssel für die Zukunft der Branche.
Der „Thermoplastschaumspritzguss“, Thema eines neuen und auf zwei Jahre angelegten Verbundprojekts ab Juli/August 2011, bietet besondere Chancen in diesem Feld. Bei allen Schäumtechniken ist das Prinzip das gleiche: Ein Thermoplast wird mit einem Treibgas beladen, in die Kavität eingespritzt und schäumt dort auf. Zentraler Vorteil sind die Gewichtsreduzierung und Materialeinsparung, die in Branchen wie dem Fahrzeug- oder Flugzeugbau vorteilhaft sind.
Auch wenn das Grundprinzip das gleiche ist – die Verfahren sowie die Möglichkeiten und Grenzen unterscheiden sich erheblich und bedürfen eines entsprechend breit gefächerten Know-hows. Hinzu kommen weitere Herausforderungen des Kunden, wie beispielsweise schlierenfreie, lackierte oder galvanisierte Oberflächen an geschäumten Bauteilen.
Vor diesem Hintergrund soll das Projekt dazu beitragen, mögliche Fragestellungen entlang der gesamten Prozesskette zu beantworten. Eine Treibmittelrecherche samt Aufbau einer Treibmittel-Datenbank gehört ebenso zu den geplanten Inhalten wie die Durchführung von Praxistests beispielsweise zur Beleuchtung der mechanischen Eigenschaften von geschäumten Materialien. Thematiken wie die Optimierung der Verfahrensparameter, die Viskositätsreduzierung durch das Schäumen, ein Vergleich der unterschiedlichen Verfahren, Unterschiede in der Ausbildung der Schaumstruktur sowie die Erstellung einer Kalkulationsgrundlage münden in ein Projekthandbuch als Grundlage für die eigene TSG-Fertigung.
Weitere Infos:
B. Eng. Timo Schulz
+49 (0) 23 51.10 64-175
Rüst- und Zykluszeitreduzierung
Versteckte Reserven im Produktionsprozess effektiv nutzen
Zunehmender Kostendruck und steigende Anforderungen an Durchlaufzeiten und die Qualität erfordern mehr Produktionseffizienz. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen Produkte immer schneller auf den Markt gebracht werden – bei höherer Variantenvielfalt, Verkürzung der Produktlebenszyklen, Anwendung neuer Prozesstechnologien, sinkenden Losgrößen, mehr Sortenwechsel und höheren Rüstkosten. Mit dem Projekt „Rüst- und Zykluszeitoptimierung in der Spritzgießverarbeitung“ unterstützt das Kunststoff-Institut die Industrie bei der Optimierung von Rüststrategien in der Spritzgießfertigung. Die Tätigkeiten des Rüstprozesses sind zumeist mit einer nicht wertschöpfenden Stillstandszeit der Fertigungsanlagen verbunden. Grund genug, die Konzepte zur Rüsttätigkeit hinsichtlich möglicher Sparpotenziale kritisch zu hinterfragen. Die Vorgehensweise erfordert ein ganzheitliches Rüstmanagement. Ziel der Zykluszeitoptimierung ist die Reduktion der Fertigungszeit bei gleich bleibender Qualität, was eine deutliche Kosteneinsparung bedeutet. Durch eine systematische Vorgehensweise mittels statistischer Methoden wird sichergestellt, dass zusätzliche Kosten durch unnötige oder doppelte Versuche vermieden werden. Ziel des Projektes ist es, die diskutierten Rüst- und Zykluszeitoptimierungen an Produkten der Teilnehmer zu übertragen. Hierzu sind mehrere vor Ort Termine geplant, die die Unternehmen nach Abschluss befähigen entsprechend zukünftige Umsetzungen selbstständig umzusetzen.
Weitere Infos:
Dipl.-Ing. Michael Talhof
+49 (0) 23 51.10 64-172