Rückläufige Auftragseingänge haben der Stimmung der deutschen Wirtschaft einen Dämpfer verpasst. Erstmals seit sechs Monaten gab der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts (München) im Mai 2023 wieder nach. Und es war sogar ein recht deutlicher Rückgang: Der Index fiel um 1,7 Punkte auf 91,7 Zähler. Maßgeblich dafür waren deutlich pessimistischere Erwartungen. Der entsprechende Teilindex sackte um 3,1 Punkte auf 88,6 Zähler ab – so stark wie seit März 2022 nicht mehr, als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen hatte. Aber auch die aktuelle Geschäftslage wurde mit -0,3 Zählern auf 94,8 Punkte etwas schlechter bewertet. „Die deutsche Wirtschaft blickt skeptisch auf den Sommer“, schreiben die Münchener Konjunkturexperten.
In allen Wirtschaftsbereichen bewerteten die rund 9.000 befragten Unternehmen das Geschäftsklima schlechter. Den stärksten Niedergang gab es im Handelssektor mit -8,8 Punkten auf -19,1 Zähler. Aber auch das Verarbeitende Gewerbe ließ sich nicht lumpen: Es folgte direkt dahinter, mit -6,6 Zählern auf -0,3 Punkte. Diesem allgemeinen Stimmungsabschwung konnte sich der Bereich „Gummi- und Kunststoffwaren“ als Subsparte des Verarbeitenden Gewerbes nicht entziehen. Der Rückgang von 4,7 Punkten bugsierte das Geschäftsklima wieder in den roten Bereich, nämlich auf -3,2 Punkte. Dabei erhielt die Lagebeurteilung (-5,3 Punkte auf 6,9 Zähler) einen etwas stärkeren Dämpfer als die ohnehin schon negativen Erwartungen (-4 Punkte auf -12,7 Zähler).