(Noch) keine speziellen Hilfen für Chemie und Kunststoff: Stefan Wintels, CEO der KfW (Foto: KfW-Bildarchiv, Alexander Kempf)
Für die unter den horrenden Energie- und Rohstoffpreisen leidende deutsche Chemie- und Kunststoffindustrie sind derzeit keine speziellen staatlichen Hilfsprogramme geplant. Dies erklärte Stefan Wintels, der neue Vorstandsvorsitzende der staatlichen Förderbank KfW (Frankfurt am Main), auf einer Veranstaltung des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Seiner Ansicht nach wird sich der Ukraine-Krieg zwar nachhaltiger und negativer auf die deutsche Wirtschaft auswirken als die Corona-Pandemie. Doch noch schlage sich dieser Trend nicht in zunehmenden Hilfsersuchen von Seiten der Unternehmen nieder, betonte Wintels.
Ob sich die Prognose des Förderbank-CEOs bewahrheiten wird, bleibt abzuwarten. Denn aktuell spitzt sich die Lage tagtäglich zu: So musste bereits der Gasversorger Uniper seinen KfW-Kredit in Höhe von 2 Mrd EUR voll in Anspruch nehmen, um einen Nachschlag von 5 Mrd EUR bitten und sich unter den Rettungsschirm des Staates flüchten. Angesichts der fundamentalen Abhängigkeit der Chemie- und Kunststoffindustrie von immer teurer werdendem Erdgas als Energieträger und Rohstoff könnte diesen beiden Branchen ein ähnliches Schicksal blühen.