Dachboxen: Der Bestseller des Spezialisten für Automobilzubehör (Foto: Kamei)
Der ungesunde Mix aus einer unzureichenden Einpreisung der hohen Materialkosten, Verzögerungen bei der Produkteinführung und einem inflationsbedingten Ausbleiben des sonst üblichen Nachfrageschwungs im Sommer hat Kamei (Wolfsburg) in finanzielle Schieflage gebracht. Der Hersteller von Dachboxen und anderem Automobilzubehör beantragte daher am 16. August 2023 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das Amtsgericht Wolfsburg bestellte RA Justus von Buchwaldt vom Hannoveraner Büro der bundesweit tätigen Kanzlei BBL Brockdorff Rechtsanwaltsgesellschaft (Potsdam) zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Kamei fertigt Dachboxen aus ABS sowie Stau- und Pritschenboxen, Ladekantenschutz, Mittelarmlehnen und Interieur-Accessoires. Das Familienunternehmen wurde 1952 von Karl Meier gegründet, einem ehemaligen Konstrukteur für Innenausstattung bei VW. Der Automobilkonzern aus Wolfsburg ist heute auch wichtigster Kunde. Mit dem Geschäftsführer Thomas Meier erwirtschaftete Kamei zuletzt einen Jahresumsatz von rund 6 Mio EUR.