Der Iran sieht durch das am 1. Juli 2012 in Kraft getretene Öl- und Petrochemie-Embargo der Europäischen Union bisher „keine negativen Folgen für sein Rohstoffgeschäft". Das bestätigte Abdol Hossein Bayat, iranischer Vize-Ölminister und Chef der National Petrochemical Company (NPC, Teheran / Iran). „Das Exportvolumen für petrochemische Produkte und Kunststoffe hat nicht ab-, sondern zugenommen", sagte er Anfang August während einer Pressekonferenz vor iranischen Nachrichtenagenturen.
Insgesamt ist die Lage aber unübersichtlich. Denn Analysen des Schiffsverkehrs zeichnen ein etwas anderes Bild als Bayat. Zwar nimmt China inzwischen offenbar deutlich mehr Öl ab – die iranische Agentur „Shana" spricht von +17 Prozent allein im Juni –, doch Experten glauben einen scharfen Abwärtstrend in den Petrochemie-Exporten ausgemacht zu haben.