Bittere Pille für den Petrochemie-Standort im britischen Hull: Die Investition in das Vorprodukt VAM ist vom Tisch (Foto: Ineos)
Eine eigene europäische Produktion von VAM, wie sie Ineos (Rolle / Schweiz) seit 2019 im britischen Hull – allerdings eher halbherzig – vorangetrieben hat, scheint Geschichte zu sein. Offenbar hat der Konzern seine Politik geändert und setzt stattdessen nun auf künftige Importe aus den USA. An der dortigen Golfküste stößt die Tochtergesellschaft Ineos Acetyls derzeit eine Machbarkeitsstudie für das VAM-Vorprodukt Essigsäure sowie Folgechemikalien an, nachdem diverse Ausfälle zuletzt für Engpässe in der bis zu EVA reichenden Strecke gesorgt hatten.
Noch ist die Standortwahl nicht abgeschlossen, man sehe sich mehrere qualitativ hochwertige Areale an, sagte Sparten-CEO David Brooks. In der Region um Houston, Texas, betreibt Ineos etliche Anlagen für alle möglichen Vorprodukte. Die Kapazität der Essigsäure-Produktion wurde bislang nur mit „World scale“ bezeichnet. Die Studie dafür soll bis Ende 2023 fertiggestellt werden. Den Um- und Neubau der 2013 stillgelegten BP-Altanlage für VAM in Hull will Ineos „angesichts hoher und volatiler Energiepreise“ nicht weiterverfolgen.