Flaute beim Welthandel: Aber am Hafen werden noch Container umgeschlagen (Foto: Pexels, Kelly)
Im Juli 2023 ist der Welthandel gegenüber dem Vormonat um 1,6 Prozent geschrumpft. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel, Deutschland) in seinem „Kiel Trade Indicator“. Ein Grund für die Negativentwicklung seien die weltweit eingetrübten Konjunkturaussichten, heißt es. Sie ließen die tatsächliche Nachfrage sinken. Die Menge an verschifften Standardcontainern gab global erneut nach und lag bei rund 13,7 Mio – das sind 4 Prozent weniger als im Frühjahr 2022.
Auch Europa leidet unter einer miesen Konjunktur. In den vergangenen zehn Jahren sei die Stimmung in den beiden EU-Wirtschaftslokomotiven Deutschland und Frankreich nur im Pandemiejahr 2020 noch schlechter gewesen, berichtet Dr. Vincent Stamer, der beim IfW den Kiel Trade Indicator verantwortet. Dies zeigen auch die Handelszahlen: Sowohl die Exporte aus der EU (-1,6 Prozent) als auch die Importe in die EU (-1,5 Prozent) sind im Juli merklich geschrumpft.
Mit einem durchschnittlichen Minus von 0,4 Prozent bei den Exporten und 1,2 Prozent bei den Importen sah es für Deutschland zwar nicht ganz so dramatisch aus. Doch der Export nach China etwa ist überproportional stark zurückgegangen: Nur noch 6,2 Prozent der Waren aus Deutschland gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 ins Reich der Mitte. Im Vorjahr hatte der Anteil noch bei 7 Prozent gelegen. Wichtigstes Abnehmerland für deutsche Exporte sind mit einem Anteil von fast 10 Prozent die USA.