Droht der Neuen Seidenstraße kriegsbedingt die Ödnis? Marodes Gleis in China (Foto: Pexels, Ken Chuang)
Materialmangel und explodierende Kosten für Energie und Transport lasten massiv auf der deutschen Wirtschaft. Welche Auswirkungen der Ukraine-Krieg auf sieben deutsche Schlüsselbranchen im Einzelnen hat, haben die Konjunkturforscher des ifo-Instituts (München) in einer Studie zusammengestellt.
Danach ist in der Chemischen Industrie die Verunsicherung seit dem Beginn des russischen Angriffs besonders hoch. Hier sorgten die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise und die gestörten Lieferketten für zunehmende Unruhe, stellen die Wirtschaftsforscher fest. Denn ein Gas-Lieferstopp seitens Russlands würde die Branche überdurchschnittlich hart treffen, da Erdgas für etliche Chemieunternehmen nicht nur Energieträger, sondern auch Rohstofflieferant sei.
Auch in der Logistikbranche belasten die kriegsbedingten Energiepreissteigerungen und Unsicherheiten in den Lieferketten die Geschäftserwartungen. Zudem ist der Transport von Gütern zu Land und in der Luft über Belarus, Russland und der Ukraine nicht oder nur eingeschränkt möglich. Etliche für den Warenverkehr wesentliche Routen zwischen Europa und Asien seien daher nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Auch die Auslastung der sogenannten Neuen Seidenstraße sei bereits deutlich gesunken, konstatieren die ifo-Experten in ihrem Bericht.