Bei nur 50 Prozent Gas wird abgeschaltet: Ein Cracker bei BASF in Ludwigshafen (Foto: BASF)
Nach zwei Monaten leichter Erholung hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im Juni wieder eingetrübt. Wie das ifo-Institut (München) in seiner monatlichen Umfrage ermittelte, fiel der Geschäftsklimaindex auf 92,3 Punkte, nach 93,0 Punkten im Mai. Ursprünglich hatten die Wirtschaftsforscher nur einen Rückgang auf 92,9 Prozent erwartet. Noch deutlicher als das Geschäftsklima rauschten die Erwartungen in den Keller: Steigende Energiepreise und die drohende Gasknappheit lassen die deutsche Wirtschaft mit großen Sorgen und viel Skepsis in die Zukunft blicken. Insbesondere die chemische Industrie sei „höchst beunruhigt“, resümierte ifo-Experte Dr. Klaus Wohlrabe.
In diesem Kontext berichtet die Nachrichtenagentur Reuters, dass das größte europäische Chemieunternehmen BASF schon seit geraumer Zeit an Notfallplänen für seinen Standort in Ludwigshafen arbeite. Laut Reuters könnte BASF den dortigen Betrieb mit reduzierter Kapazität fortsetzen, solange das Werk mindestens die Hälfte seines Erdgasbedarfs erhalte. Ein Unterschreiten dieser Marke würde eine Stilllegung erzwingen, wird das Unternehmen zitiert.