Banddurchschneiden gehört dazu: Eröffnungszeremonie für das neue Innovationszentrum in Belgien (Foto: Huntsman)
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern? Was Bundeskanzler Konrad Adenauer einst recht war, kann Peter R. Huntsman heute nur billig sein: Vor wenigen Wochen noch hatte der Chef des gleichnamigen Polyurethankonzerns Huntsman (The Woodlands, Texas / USA) bei der Vorstellung der schwachen Geschäftszahlen für das Jahr 2023 gegen den wirtschaftspolitischen „Irrsinn“ gewettert, den Unternehmen in Europa vorfänden, und angekündigt, die europäischen Aktivitäten von Huntsman hinterfragen zu wollen.
Mittlerweile scheint die Aufregung wieder einem normalen unternehmerischen Profitstreben gewichen zu sein: Ende vergangener Woche eröffnete Huntsman ein Innovationszentrum im belgischen Tienen für Themen wie Klebstoffe, Beschichtungen und Dichtstoffe, Automotive, Möbel und Isolierungen. In dem Forschungszentrum arbeiten nach Angaben von Huntsman mehr als 100 Wissenschaftler.
Zur Höhe der Investitionssumme am neuen Standort Tienen wollte das Unternehmen auf Nachfrage keine Angaben machen. Huntsman unterhält ein weiteres europäisches F+E-Zentrum in Basel / Schweiz. Trotzdem betonte Huntsman, man beobachte die „fortschreitende Deindustrialisierung Europas“ gleichwohl weiter mit Sorge.