Vom PUR-Sprühschaum zu Dämmzwecken scheint sich Huntsman künftig zum Teil abwenden zu wollen (Foto: Huntsman)
Weiterhin erheblich unter (Margen)druck sieht Peter R. Huntsman seinen auf MDI und Epoxidharze fokussierten Konzern Huntsman (The Woodlands, Texas / USA). Zwar habe es im zweiten Quartal dieses Jahres eine Tendenz zur Stabilisierung der Nachfrage gegeben. Doch der Bedarf habe sich schwächer entwickelt als erwartet. Eine Erholung des Geschäfts sieht der Konzern-CEO daher nur für Nordamerika und Asien. Der europäische Markt werde weiter hinterherhinken, sagte Huntsman bei der Vorstellung der Quartalszahlen: „Europa verliert seine Exportfähigkeit, außerdem werden immer mehr Rohstoffe importiert.“
Die Präsenz von Huntsman in Europa scheint dennoch nicht in Frage zu stehen. Während der Analystenkonferenz zu den Ergebnissen des zweiten Quartals machte der CEO und President klar, dass er auf dem Kontinent „nicht nur überleben, sondern wachsen“ wolle. Dennoch bleibt Europa das Sorgenkind, auch nach weitgehender Umsetzung der bereits im vergangenen Jahr beschlossenen Sparmaßnahmen.
Die Konzernerlöse im zweiten Quartal beziffert Huntsman mit knapp 1,6 Mrd USD (1,45 Mrd EUR). Das ist ein Minus von gut einem Viertel zum Vorjahreszeitraum und noch einmal leicht weniger als im ersten Quartal 2023 – was insgesamt wohl auf eine Bodenbildung hindeutet. Beim operativen Ergebnis ging es erneut dramatisch abwärts auf 50 nach 278 Mio USD im Vergleichsquartal 2022. Unter dem Strich blieben gerade noch 31 Mio USD übrig, das ist ein erheblich deftigerer Absturz als in den ersten drei Monaten des Jahres.