Achim Ebel: „Politische Vorgaben müssen regelmäßig überprüft werden!“ (Foto: Herbold Meckesheim)
Recycling boomt: „Jeder, der Kunststoffe in Verkehr bringt, macht sich mittlerweile Gedanken darüber, wie er zur Nachhaltigkeit beitragen kann“, sagt Achim Ebel, Vice President Sales bei dem Recyclingmaschinenhersteller Herbold Meckesheim (Meckesheim), in einem Interview mit dem Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen (KuG, Frankfurt) des VDMA.
Doch ob genügend Input-Material verfügbar sei, hänge von den Systemen zur Abfallsammlung ab, betont Ebel: „Wenn das Waste-Management nicht funktioniert, wird sich auch keine Recyclingstruktur entwickeln.“ Muss es also weitere politische Vorgaben geben, um die Kreislaufwirtschaft anzuschieben? „Quoten und gesetzlicher Druck sind sicherlich nicht falsch“, glaubt Ebel. Es sei aber wichtig, alle Vorgaben regelmäßig auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen.
Als Negativ-Beispiel nennt er die höheren Lizenzentgelte für Kunststoffartikel der dualen Systeme. Als Reaktion auf diese Regelung seien neue Kunststoffverbundprodukte auf der Basis von Kokosfasern oder Bananenschalen entwickelt worden. Aber: „Diese Produkte werden nicht recycelt, da es keine Kokosfaserrücknahmelogistik gibt“, ärgert sich Ebel.